K.G.Huckarder Dorf-garde 63/07
 
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Gedanken, Erinnerungen:
45 Jahre Karnevalsgesellschaft Huckarder „Dorf-Garde“ 1963 e. V.


45 Jahre Huckarder „Dorf-Garde“ ist dem wundersamen Umstand geschuldet, dass sie nie wirklich aufgehört hat zu existieren, da stets an sie gedacht und über sie gesprochen wurde.

„Er lebt noch rüstig, wenn auch betagt,
der Verein, den man totgesagt.
Doch nicht so leicht mehr hochzukriegen
wäre ein Verein, den man totgeschwiegen.“

Über vier Jahrzehnte hatten Karneval betreibende Individualisten, zumeist aus dem Dortmunder Nord-Westen, ein gemeinsames Ziel vor Augen: Frohsinn unter die Leute zu bringen. Die Leute lachen zu machen…

 „Beim Versuch, die Entstehung und den Werdegang der Huckarder „Dorf-Garde“ zu schildern“, so Rudi Buder damals, „war unter anderem die Namensgebung von
Bedeutung.“
Die Huckarder gehen seit undenklichen Zeiten zur Abwicklung vielerlei Dinge des täglichen Lebens, alle
„mal eben ins Dorf.“
Damit war die erste Hälfte des Namens, also „Dorf“, schon mal in den „Hinterköpfen“ der Gründer, denn es sollte ein enger Bezug zu Huckarde, namentlich zu dessen Dorfmittelpunkt hergestellt sein.

„Eine Solidargemeinschaft, die sich dem närrischen Treiben hingibt, tut immer gut daran“, meinten die Gründer weiter, „sich als Garde zu rekrutieren.“
Die zweite Hälfte, also „Garde“,  wurde somit auch Bestandteil des Vereinsnamens.
Bei diesem grammatikalische Schöpfungsakt legte man von Anbeginn fest, dass Dorf-Garde nicht als ein zusammenhängendes Wort (Dorfgarde) geschrieben werde. Der Bindestrich zwischen Dorf und Garde hat seit her Kultstatus.
 
Das künstliche Wortkonstrukt, die ebenso spaßige wie pseudomilitante Synthese „Dorf-Garde“ war geboren, und wurde zum Synonym karnevalistischer Aktivitäten, die nun jahrzehntelang von Huckarde ausgehen sollten.

Gründungsanreiz waren die ebenso geselligen wie zünftigen Karnevalsfeiern des traditionsreichen „Freien Trommlercorps“ Huckarde 1927, Mitte der 50er bis zu Beginn der 60er Jahre, die zumeist in den Kneipensälen, „Ritterkrug“ und Hugo Schmale, im Schatten der Schlote und Fördergerüste der Zeche „Hansa“, stattfanden.
So war es denn auch ein Bergmann, der 1963 an die Spitze der „Dorf-Garde“ gewählt wurde. Bernhard Grebenstein, vormals auch Spielmann des freien Trommlercorps, war zunächst Vorsitzender des ältesten bekannten Huckarder Karnevalsvereins, die „Roßbacher Funken“, diese hatten sich bereits 1957 gegründet; mit ihr verbindet sich bis heute noch der Name, Werner Glaubitz.  
Schon in seinen Anfängen wurde das karnevalistische Engagement in Huckarde von schillernden, überaus bekannten, Persönlichkeiten mitgeprägt:

Willi Michalczik beispielsweise, der spätere General und Ehrenpräsident der „Dorf-Garde“, war als erster Sitzungspräsident sieben Jahre im Amt.
Als Gitarrist „tingelte“ er mit dem Akkordeonspieler Leo Siuda, der Sängerin Edith Siuda, und den Sängern Egon Moog und Rudi Buder unter dem beziehungsreichen Namen, „Huckarder Dorfspatzen“ bis in die „Lachende Westfalenhalle“.   

Ein weiterer Spielmann, und zugleich Mann der ersten Stunde, als die „Dorf-Garde“ laufen lernte, war Egon Moog, der in den 50/60er Jahren des 20. Jh. als Humorist, Sänger und Komponist zahlreicher Karnevalsschlager, in Sachen Unterhaltung längst kein unbeschriebenes Blatt mehr war.

Als „Dortmunder Lachkanone“ reichte sein Bekanntheitsgrad über die „Lachende Westfalenhalle“ bis in die Metropolen des Rheinischen Karnevals.            

Karnevalsschlager wie: „Wir machen heute einen drauf“, „Solange der Bauch in die Weste passt, wird keine Arbeit angefasst“, Ei, jei, jei jei, der Bock muss weg, waren nur einige seiner zahlreichen Werke.

Und geben wir es zu: Egon Moog der aschermittwöchliche Prinzen-Pastor blieb immer irgendwie einer von uns.

Der Huckarder Egon Moog, wohl eine der bekanntesten Persönlichkeiten des Dortmunder Karnevals.

Von Anbeginn war aber auch die holde Weiblichkeit
fester Bestandteil der Huckarder Narretei:

Unvergessen, die beiden Amazonen, Bernhilde Grebenstein und Monika Siuda, die als flottes Tanzduo bei unzähligen Veranstaltungen durch ihre sportlich/tänzerische Choreographie beeindruckten.  

Nicht zu vergessen, die durch ihre massige Leibesfülle brillierende Huckarder „Twistkönigin“, Hanni Schablitzki, mit ihrem Tanzpartner (dem damals überaus dürren) Herbert Grebenstein.
Die Tanzeinlagen dieses für wahr schrulligen Pärchens strapazierten die Lachmuskeln des Publikums und garantierten stets volle Sälen.

Wie zu jeder Karnevalsgesellschaft gehörig, hatte die Huckarder „Dorf-Garde“ neben sozusagen „richtiger“ Funken- bzw. Tanzmariechen, auch spaßig/skurrile Tanzformationen im Repertoire:
Männerballette entstanden, vergingen und formierten sich neu.

Und somit waren es nicht selten die „Herren der Schöpfung“, die mit ihren fetten Schmierbäuchen, den Liebreiz von Litfasssäulen widerspiegelnd, die Lacher, zumeist der Damenwelt, auf sich zogen.

Moritaten, Sketsche, Büttreden, Tänze und vieles, vieles mehr sind nicht selten beim so genannten „Buttern“ „unter Tage“ durch kunstsinnige Bergleute erdacht, und wenig später „über Tage“ einstudiert worden, bestand doch der halbe Karnevalsverein seinerzeit aus Bergleuten der Zeche „Hansa“; die Kokereimitarbeiter nicht zu vergessen.
Das berüchtigte Revier 37 war ein einziges Konglomerat von Bergleuten, die in zahlreichen Huckarder Kulturvereinen als Sänger, Bläser, Spielleute, Turner, Schützen, Feuerwehrmänner etc., etc. vertreten waren.

Festivitäten größeren Umfanges, etwa Schützen- oder Turnfeste, die das ganze Huckarde aus den Häusern lockten, bereiteten den Reviersteigern in der Steigerstube der Zeche „Hansa“ tags darauf nicht selten großes Kopfzerbrechen. Und wer nicht post festum „blau“ machte, also auf Maloche erschien, der schwängerte vereint mit weiteren Kumpels vermittelst Alkoholfahne den Wetterzug, was oft zur Frage Anlass gab: Wo ist das Revier 37? - Immer der Nase nach!                               
                                                                  


Edith Siuda, von Anbeginn dabei, reflektierte in der Rolle einer „Frauenrechtlerin“, mit ihrer Bütt punkt genau jenen emanzipatorischen Trend, der ab Mitte der 60er Jahre die Gesellschaft unserer Republik verändern sollte.    

Die Büttreden und Sketsche zwischen Rudi Buder und Filius Jürgen, etwa: „Der Erlkönig“, aber auch zahlreiche aus seiner Feder stammenden Karnevalsmusiken,
waren ein stets willkommener, künstlerisch/humoristischer Beitrag zum Dortmunder Karneval schlechthin.  

Klassiker wie: „Und da hab ´m wir wieder Krach mit der Nachbarschaft“, „Lecco mio del la popo“, „Trink doch dem Kind die Milch nicht weg“, Emscher Perle“, „Das Heiabettchen“, avancierten zu Gassenhauern in der Region.

Durch die Mitwirkung im Turner-Fanfarenzug, TB Hansa 1885, war ich schon früh mit Noten in Berührung gekommen, was letztendlich den Karnevalisten nicht verborgen blieb.

Die Künstler Egon Moog und Rudi Buder waren für mich die ersten Komponisten, denen ich zu ihren Gesangstexten die Noten setzte.

Zu den karnevalistischen Umtrieben der Huckarder „Dorf-Garde“ gesellten sich in der Folge Musikinteressierte junge Leute. Trommler und Bläser erschienen auf der Bildfläche.

Jetzt kam sprichwörtlich Bewegung und mancher „Krach“ ins „Narrenhaus“…

Es waren vor allem die weiblichen Instrumentalisten, die seinerzeit großes Aufsehen in den Musikvereinen erregten; denn Ende der 60er Jahre war es so gar nicht an der Tagesordnung, dass in der „gutbürgerlichen“, konservativen Vereinswelt Männlein und Weiblein gemeinschaftlich ins Horn stießen, respektive auf die Pauke oder in die Saiten schlugen.
Ein weiblicher Tambour galt eher als Ausnahme und mancherorts sogar als echter Skandal.

Die zündende Idee zur Gründung eines (so damals) „vereinseigenen“ Fanfarenzuges schließlich, hatte der Funkenmajor Leo Siuda.

Mit Hilfe der beiden „Altmeister“ des Fanfareblasens (ja, so nannte man uns früher), Werner Kosakowski und meine Geringfügigkeit, war es binnen kürzester Zeit gelungen, Karnevalsveranstaltungen mit imposanten Fanfarenstößen, nach Art mittelalterlicher Herolde, lautstark anzukündigen.

Auf Betreiben des Vorsitzenden, Grebenstein, wurden kurzerhand Fanfaren und Landsknechtstrommeln von Ewald Figge, dem Chef des Turner-Fanfarenzuges, angeschafft.
 
Mit der Leitung des neu gegründeten „Dorf-Garde“-Fanfarencorps waren Werner Lerch, und Udo Johannisbauer betraut.
Die Ausbildung der Fanfarenbläser führten in der Folge Lothar Winkler und Udo Jäker erfolgreich weiter.

Udo Jäker nahm als Ausbilder insofern eine Sonderstellung ein, als dieser sämtlich neuerliche Musikstücke nicht wie üblich auf der Fanfare, sondern auf seinem Akkordeon zum Zwecke des Einstudierens vorspielte.
Udo Jäker war es auch, der bei der Ausbildung auf das Erreichen des Ziels, Noten lesen zu können, größten Wert legte.  

Mit dem Aufkommen und der Verwendung von Fanfaren mit Ventilen, den so genannten Ventilfanfaren, wurde der Wunsch lauter, aus dem Fanfarenzug der Lerch Ära eine Art Musikkapelle entstehen zu lassen.
 
Ende der 70er Jahre nahm die Erfüllung dieses Wunsches schließlich solche Formen an, dass Trompeten, Tenorhörner, Posaunen, Tuben, Klarinetten, Flöten; Schlagzeug, Pauken u. v. m., die Ventilfanfaren schließlich ganz verdrängten.

Stand vormals ein ordensgeschmückter, eine mit farbigen Troddeln verzierte Stabfanfare schwingender Bataillöner an der Spitze des Fanfarenzuges, so bedurfte es jetzt eines Dirigenten mit soliden musikalischen Grundkenntnissen, der allenfalls nur noch mit einem Taktstock „bewaffnet“, in Erscheinung trat.
Einen immensen Vorteil brachte die Kapelle den Huckarder Karnevalisten auch dadurch, dass sie eine Vielzahl ihrer Auftritte bei befreundeten Karnevalsgesellschaften quasi kostenlos absolvierte;
im Gegenzug haben diese dann ihre Künstler als wertvolle Programmpunkte zu den Prunksitzungen der „Dorf-Garde“ entsandt.
Eine alles in allem super Regelung von der alle Beteiligten partizipierten.

Die zeitweilige Mitgliedschaft der Huckarder „Dorf-Garde“ im Musiker-Kreisverband Unna-Ruhrgebiet brachte es mit sich, dass sogar zwei Dorfgardistinnen, Brigitte Kowalski und Kirsten Scheer, stellvertretende Kreisdirigentinnen waren. Als Kreisdirigent hatte ich seinerzeit meine Stellvertreter somit zu Hause, im eigenen Verein.

Hierdurch war es auch ein Leichtes, namens und im Auftrage des Volksmusikerbundes NRW so genannte D-1-Lehrgänge für die „Dorf-Garde“-Musiker in Huckarde durchzuführen.

Nicht wenige haben diese Lehrgänge erfolgreich bestanden.

Hierbei muss Erwähnung finden, dass die Gastwirtin Emmy Burgmann für die Prüfungsvorbereitungen der „Dorf-Garde“ ihre ganze Kneipe zur Verfügung stellte.

Angesicht lautstark operierender Blechbläser nebst nerviger Schwarzwurzeldudelei, ein nicht immer leichtes Unterfangen, vor allem für die Stammgäste.
Das Sprichwort, „Es ermüden die Etüden“ erhielt plötzlich eine ganz neue Bedeutung.  

Es folgten Jahre konsolidierender Aktivitäten in Sachen Vereinsaufbau mit unterschiedlichen Akteuren und unterschiedlichen Erfolgen.

Bis zum international bekannten Oktoberfest in Wize (Belgien) erstreckte sich mittlerweile der Aktionsradius der Huckarder Karnevalisten.

Willi Michalczik übertrug das Amt des 1. Präsidenten dem Sänger und Komponisten Rudi Buder.

In Dortmund gab es ab 1970 wieder Rosenmontagszüge.

Wie alle Gesellschaften, bauten auch die „Dorf-Gardisten“ ansehnliche, meist Motivwagen, die stets auf positive Resonanz beim Rosenmontags-Publikum stießen.

„Dorf-Garde“-Chef, Bernhard Grebenstein, war zeitweilig Präsident des Festausschusses.
In dieser Funktion löste er den legendären Festausschusspräsidenten und Ex-Prinzen, Herbert Deimann, ab.  
Grebenstein gab sein Amt später an Hans-Werner Reckmann weiter; der dieses Amt bis dato bekleidet.



Neben der Mitgliedschaft der Huckarder „Dorf-Garde“ im „Festausschuss Dortmunder Karneval“, war sie immer auch Mitglied im Regionalverband „Bund Ruhr-Karneval“, und schließlich im „Bund Deutscher Karneval“.

Nach 14-jähriger überaus verdienstvoller Vorsitzendentätigkeit legte Bernhard Grebenstein sein Amt schließlich in jüngere Hände:

Zum Nachfolger wurde Werner Lerch, durch Wahl einer überwältigenden Mehrheit der Mitglieder des Vereins, zum 1. Vorsitzenden bestellt. Die Ära Lerch war von beispielloser organisatorischer Flexibilität gekennzeichnet.

Die ebenso konstruktiven wie freundschaftlichen Kontakte zum BSV Dortmund-Rahm, und den Huckarder Schützen, aber auch zu zahlreichen Gruppierungen anderer Couleur, gehen auf das Engagement Lerchs zurück.

Der Huckarder Karneval schlechthin erlebte während Lerchs Vorsitz seine Hochzeit und die Musik der Gesellschaft war weit über die Grenzen Dortmunds bekannt.
 
Am Ende einer verwaltungstechnischen Umstrukturierung hinsichtlich eines effektiveren, bzw. lebendigeren Zusammenwirkens der Vorstandschaft mit den Mitgliedern, stand 1980 die Eintragung der Karnevalsgesellschaft in das Vereinsregister des Amtgerichts der Stadt Dortmund.

Zur ersten amtlichen Eintragung gelangten Werner Lerch als 1. Vorsitzender und Werner Arlt als 1. Geschäftsführer
am 6. Oktober 1980.  

Auf Grund gesundheitlicher Einschränkungen, hat der Sitzungspräsident Rudi Buder 1981 sein Amt zur Verfügung gestellt.


Es zählt zu den Glanzpunkten Buders, dass er wesendlich dazu beigetragen hat, aus den Reihen der „Dorf-Garde“ dem Dortmunder Karneval ein Kinderprinzenpaar präsentieren zu können. Es waren dies: Hagen I. (Jäker) und Martina II. (Lerch).
Es muss unbedingt auch Erwähnt werden, dass ab Ende der 70er Jahre ein durch Rudi Buder, Werner Schmidt und Werner Lerch initiierter, reger Besuchsaustausch mit Musikern und Karnevalisten aus Dortmunds Partnerstadt Amiens (Frankreich) angekurbelt und lange gepflegt wurde.
                                                        
Ein Jugendfanfarenzug, der so genannte „Jugendzuch“, wurde ins Leben gerufen. Dieser präsentierte sich  neben dem so genannten „großen Zuch“ mit guten Erfolgen unter der anfänglichen Leitung von Kirsten Scheer.

Unvergessen in diesem Zusammenhang: Das selbstlose Engagement  von „Tante Elly“ (Richter), der „Mutter“ und zugleich dem „guten Geist“ der blutjungen Karnevals-Musikanten.

Hierdurch hatte sich die Karnevalsgesellschaft gleichsam eine Möglichkeit der musikalischen Nachwuchsförderung geschaffen, der sich Udo Jäker, wie schon erwähnt, mit besonderer Liebe und Aufmerksamkeit widmete.

Die Größe der Huckarder „Dorf-Garde“ brachte es in den späten 80er Jahren zwangsläufig mit sich, dass die Überschaubarkeit, ja, die „Gemütlichkeit“, wie sie sich die Gründerväter einst vorstellten, zeitweise nachließen; die Einsätze aktiver Mitglieder beschränkten sich vermehrt auf die Auftrittstermine der Bläser und leider weniger, auf die Präsentationen der Künstler
des karnevalistischen Kaders.
Und doch brillierten Gesangs- und Tanzgruppen:

Mit den Anfangstakten  der sowjetischen Nationalhymne
im Gepäck, landeten „Die Huckrithis“ musikalisch, nicht nur auf dem „Roten Platz“ in Moskau, sondern auch einen damit Erfolg versprechenden Knüller, dem sich „In des Walsky tiefsky Gründsky“ anschloss.

Unvergessen hierbei: Michael Naber, Reiner Pilk alias Ente, Ralf Baumgart, Brigitte Kowalski, Dirk Fuß alias Fuzzy, Kurt Richardt und meine Geringfügigkeit.  

Nicht minder erfolgreich waren die „Parodies“:  Manuela Skonietzny, Melanie Krümmel Ingrid u. Birgit Fehlauer, Kirsten und Willi Scheer, Babsy und Herman Müller, Margret Goldau und las not least: Erich Hess der gute Geist der „Truppe“.

Von sich Reden machte auch eine Hommage an die derzeitige Fußballweltmeisterschaft: Bärbel Hampshire, Monika Richter, Bianca und Melanie Lorsch und Manuela Skoniezny, tanzten im grün-weißen Fußballerdress mit echter Lederpocke zum Kicker-Welthit: „Ole, Ole, Ole, Ole, wir sind die Champions…“.

Natürlich fanden auch immer wieder Exkursionen „ins Blaue“ statt. So zum Beispiel reiste die „Dorf-Garde“ mit Kind und Kegel in den Norden der Republik, nach Wewelsfleth bei Brockdorf.

Im Gepäck Erde aus Huckarde, die wenig später mit dem sandigen Boden von Wewelsfleth, als Zeichen inniger Freundschaft, symbolträchtig vermanscht wurde.  

Die Vereinsführung wechselte: Margret Goldau wurde
Vorsitzende, Willi Scheer löste Klaus Fuß als Sitzungspräsident ab, zum stellvertretenden Dirigenten berief man Dr. Hans-Jürgen Frey. Und vieles, vieles mehr…

In den Reihen der „Dorf-Garde“ hat sich in den 80ern ein Generationenwechsel vollzogen, es wehte ein anderer Wind, manchmal kühl, manchmal mild…  Die Aktivitäten des Vereines schienen kurze Zeit eine Nummer größer als je zuvor...  

Die Umtriebigkeit und vor allem das souveräne Erscheinungsbild des Sitzungspräsidenten Willi Scheer, gaben allen stets gut besuchten Gala-Prunksitzungen im Huckarder Saalbau ihren unverwechselbaren Charme.

Wenn „Clown Willi“ beim Kinderkarneval, Bon Bons werfend Karnevalsonntags, zu Tanz und Spiel animierte, hatte er schnell die Herzen der Kinder erobert.

Als Musiker, Wagenbauer, Conférencier, Sitzungspräsident und Vereinskollege schlechthin, hat sich Willi Scheer unvergessen gemacht und sich den Dank und die Anerkennung seiner karnevalistischen Weggefährten mehr als redlich verdient.
Sein Beliebtheitsgrad sprach für sich und wirkt eigentlich noch bis heute nach.

Auf sein Betreiben hin bekam die „Dorf-Garde“ neue rote Uniformröcke, die samt der schwarzen Hüte an die kanadische „Mountains Herrlichkeit“ erinnerten.


Es war dies mittlerweile der vierte Uniformwechsel des Vereins. Die einzige weiße Uniform, die mit überdimensionierten Epauletten, rot-goldener Feldbinde und schwarz-goldener Paspelierung ausgestattet war, lies Willi Scheer, als Ergebnis eines „Kuhhandels“ mit mir, Stichwort: Mengede, gesondert anfertigen.
Die Dirigentin Kirsten Scheer, war die letzte Trägerin, dieser wahrlich beeindruckenden Sonderanfertigung.      

Die Gründer, Nestoren, kurz: die Altgedienten des Vereins, traten nur noch beratend in Erscheinung, die Regie war längst schon auf das gemeinsame Engagement Karneval- und Musikbetreibender Individualisten fixiert.
 
Persönlichkeiten, innerhalb und außerhalb der
Karnevalsgesellschaft, die auf Grund besonderer Leistungen sich um das Wohl des Vereines Verdienste erwarben, konnte der Titel „Ehrenkommandant“ nach Vorschlag und durch zustimmenden Beschluss der Mitgliederversammlung verliehen werden.

Dieser erlauchte Personenkreis spiegelte in besonderer Weise die von der Huckarder „Dorf-Garde“ liebevoll gepflegten Beziehungen zu Vertretern der Politik, Presse, Gastronomie, Vereine, Sponsoren, Künstlern und verdienter Mitglieder wieder.    

Dass die so genannte Vereinswelt niemals absolut vor
Ungemach oder Querelen gefeit ist, diese Erfahrung hat streckenweise auch die „Dorf-Garde“ machen müssen.



Zwischenmenschliche Beziehungen, mit all ihren Unzulänglichkeiten, spiegeln nun mal die Lebenswirklichkeit wider, die sich nicht zuletzt auch auf das Vereinsleben auswirken.

Dies führte zuweilen zu Frust-Fluktuationen. Die Folge waren zumeist drei Tritte: Rücktritte, Austritte und Arschtritte etc..  

Auswüchse „klein karierter Vereinsmeierei“, denen auch ich gelegentlich erlag, waren (heute wissen wir es besser) selten gute Berater, und zumeist kontraproduktiv.
So manche Animositäten wirken leider noch bis in die heutige Zeit nach. Hierzu möchte ich an dieser Stelle sagen:
Sorry!  No body is perfect!  

1977 war ein (die engl. Königin bezeichnete es einmal als) „Annus horribilis“, ein Horrorjahr für die „Dorf-Garde“:

Die Gründung der „Dortmunder Swingfanfaren“ war als Folge unüberbrückbarer Gegensätze unter Funktions- und Leistungsträgern der „Dorf-Garde“ entstanden.
Gottlob haben sich in der Folge beide Musik betreibenden
Ensembles in Huckarde zur friedlichen Co-Existenz durchringen können, so dass alsbald schon ein gemeinschaftliches Auftreten bei Musikveranstaltungen für beide Seiten keine Probleme mehr darstellten.
Im Gegenteil: Huckarde hatte einen weiteren Musikverein, der sich rasch in die örtliche Vereinsszenerie zu integrieren verstand, hinzu gewonnen.




Der Beitrag der „Dorf-Garde“ zur Jubiläumsfeier: „1125 Jahre Huckarde“, rief „Handwerker“ auf den Plan, die schließlich mit Hammer, Säge; Pinsel und Farbe einen Festumzugswagen gestalteten, der ein berühmtes sakrales Kleinod aus der Huckarder Vergangenheit zeigte.

Unter sachkundiger Leitung des damaligen Sitzungspräsidenten, Klaus Fuß, entstand ein exakter Miniatur-Nachbau der im Jahre 1978 nahe der Zeche Hansa leider abgebrochenen kleinen evangelischen Kirche.

Es sind in der Folge noch hundertfach mehr oder minder wichtige Ereignisse eingetreten, die hier aufzuzählen, wahrlich den zeitlichen Rahmen sprengen würden.

Auch konnten nicht alle Namen aktiver Dorf-Gardisten in Erwähnung gebracht werden; es sollte doch eine Festrede, nicht aber ein lückenlos, chronologisch geordnetes Geschichtswerk á la Brockhaus werden.

Doch soviel sei zum Schluss noch bemerkt:

2007 ist die Huckarder „Dorf-Garde“ nun als „Dorf-Garde“ ´63/´07 aus ihrem „Dornröschenschlaf“ wach geküsst worden:

Die Präsidentin Ingrid Flohr und ihr größtenteils familiäres Umfeld haben die „Dorf-Garde“, durch Fusion mit dem Blechbläser-Quartett Huckarde ´87, wie „Phoenix aus der Asche“ neu entstehen lassen.
Eine mutige Entscheidung, wie ich meine…

Und das konstruktive Zutun des Geschäftsführers, Benjamin Ben Jeddou, war hierbei ebenso erfolgreich wie beispiellos.

Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass ab heute ein neues Kapitel aufgeschlagen, ab heute die Vereinsgeschichte wieder weiter geschrieben wird; wir gewissermaßen wieder da weitermachen, wo wir aufgehört haben.

Ich lade die „Dorf-Gardisten“ im Allgemeinen, alle Interessierten natürlich, und die Ehemaligen im Besonderen dazu ein, unsere Erfolgsgeschichte, die Huckarder„Dorf-Garde“, doch fortzusetzen!
Von einigen weiß ich, dass sie in den Startlöchern sitzen –
fehlt also nur noch der Startschuss…

Für euer aller Aufmerksamkeit, herzlichen Dank!
 
   
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